Wohneinheitenbedarf
Mit rund 320.000 neuen Wohneinheiten pro Jahr bis 2030 bleibt der Wohneinheitenbedarf an Neubauten in den kommenden Jahren auf einem hohen Niveau. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede.
Eine der größten Herausforderungen bleibt die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in den großen Zentren – eine zentrale wohnungspolitische und soziale Aufgabe für alle Akteure der Baubranche. Während nachfragestarke und hochpreisige Ballungsräume sowie deren Umland weiter wachsen, nimmt die Wohnungsnachfrage in peripheren Regionen mit sinkender Bevölkerungszahl ab.
Die zukünftige Entwicklung des Neubaubedarfs hängt maßgeblich von der Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung sowie dem Nachfrageverhalten ab – sei es als Mieter- oder Eigentümerhaushalt, in Mehrfamilienhäusern oder freistehenden Einfamilienhäusern.
Hoher Neubaubedarf in Deutschlands größten Städten
In den sieben größten deutschen Städten – Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln und Düsseldorf – wird jährlich ein Bedarf von 60.000 neuen Wohnungen prognostiziert. Das entspricht rund 20 % des bundesweiten Neubauvolumens.
Regionale Unterschiede beim Wohnungsbedarf
Besonders hoch ist der einwohnerbezogene Wohnungsbedarf in Süddeutschland. Spitzenreiter ist Landshut mit 87 Wohnungen je 10.000 Einwohner pro Jahr, gefolgt von Regensburg (83), Kempten im Allgäu (77), Memmingen (75) und München (74).
Am unteren Ende der Skala stehen Regionen mit deutlich geringerem Neubaubedarf, darunter der Landkreis Weimarer Land (5 Wohnungen je 10.000 Einwohner) sowie der Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Saale-Holzlandkreis und Saalekreis mit jeweils 6 Wohnungen. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 38 Wohnungen je 10.000 Einwohner pro Jahr.
Wohnungsmarktexpertin: Mehr Neubauten in Wachstumsregionen erforderlich
Laut BBSR-Expertin Anna Maria Müther wird die Zahl der Haushalte bis 2030 um 1,3 % auf 42,6 Millionen steigen. Dies verstärkt die Wohnraumnachfrage, insbesondere in wachstumsstarken Städten und deren Umland. Der Fokus liegt dabei auf Miet- und Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern. In ländlichen Regionen hingegen bleibt der Neubaubedarf gering – hier geht es vor allem darum, Leerstand zu vermeiden und den vorhandenen Bestand zu nutzen.
Quelle: BBSR